Seit Entstehung der Menschheitsgeschichte sind es Hoffnung und Glaube, die uns begleiten. Bei allen Dingen, die uns Menschen beeinflusst haben, waren es immer Vorreiter und Vorbilder die zukunftsweisend unser aller Wohl im Auge hatten. Natürlich gibt es immer Befürworter oder Zweifler, letztendlich überzeugen Argumente- gute und ehrliche, schlechte und unehrliche. In vielen Fällen aber sind es Aspekte und Gründe die niemals eintreten werden oder die man ganz verschweigt.
Warum glauben wir Menschen den vermeintlichen positiven Fakten und Daten?
Warum wollen wir das glauben?
Ganz klar, erst einmal sieht ein jeder von uns sich selbst, seine Person, die Familie und seinen aktuellen sozialen Status.
Wer denkt schon immer sofort global?
Das lässt sich leicht beantworten- die Wirtschaft. Hier geht es eindeutig um Erfolg und materiellen Gewinn.
Ganz genau so im Autobau, auch wenn gerade ein Elektroantrieb in unsere Zeit des Klimawandels passt. Unstrittig ist doch eindeutig, wir werden mit dem Austausch der bisher noch konventionell angetrieben Autos durch Elektroautos keinesfalls den Klimawandel positiv beeinflussen. Im Gegenteil, die verbrauchten Ressourcen und die vielleicht nicht zu 100 Prozent auf Ökostrom angelegte Produktion der Batterien und das Betreiben der Elektrofahrzeuge führt zu keiner Verbesserung der Ökobilanz- egal was auch Studien meinen zu versprechen. Nur durch unsere Art der individuellen Fortbewegung, sprich einer radikalen Änderung des Individualverkehrs, haben wir die Chance auf eine Umgebung frei von Abgasen und Luftverschmutzung.
Wenn sie das nicht glauben wollen- fragen sie mal die Städter die an so mancher viel befahrenen Straße hohe Mieten zahlen und kostenlos sich die Atemwege ruinieren lassen. Das gilt übrigens auch für die Häfen und deren Anwohner die die immer weiter steigende Zahl von Kreuzfahrtschiffen begrüßen dürfen. Dem Schwerölantrieb sei Dank.
Dem Klimawandel begegnen wir unter anderem aber auch mit einer intakten Natur. Ein Ökosystem frei von Industrie und Versiegelung. Irgendwann muss man sich auch von dem immerwährenden Götzen der „Schaffung von Arbeitsplätzen“ lösen. Wir befinden uns immer in einem Strukturwandel, der aber keineswegs dazu führen sollte irrereparable Schäden an unseren empfindlichen Ökosystemen zu verursachen.
Wo Wald und Wasser noch intakt sind, alle Menschen- auch die Großstädter im lärm- und abgasgeplagten Berlin- einen Rückzugsort haben -da darf man keine industrielle Revolution lostreten.
Zumindest müssen ganz klar und eindeutig alle Dinge auf Herz und Nieren geprüft werden die ein solches Vorgehen rechtfertigen würden. Ein Rückbau von Industrieanlagen ist wohl kaum mehr möglich, wenn nur unter größten finanziellen Aufwendungen die unter anderem Jahrhunderte dauern werden.
Das beweist nicht zuletzt der inzwischen auf Jahrhunderte angesammelte Atommüll- der zu einer Zeit der fortschrittlichen und effektiven Energieversorgung entstand. Wer war denn nicht überzeugt von dem unabdingbaren Bau von Atomkraftwerken? Wenige, die letztendlich mit allen Mitteln bekämpft worden sind.
Darum ist es wichtig offen und ehrlich auf allen Ebenen Anwohner, Bürger, Beteiligte, Investoren einzubeziehen. Von Aktionismus kann keine Rede sein- zu viel ist ja schon hinter verschlossenen Türen passiert.
Der Hersteller eines Produktes, der im Einklang mit der Umwelt seine Produkte produzieren will, diese dann mit den besten Absichten für eine bessere Zukunft verkaufen wird, kann dies keinesfalls im Trinkwasserschutzgebiet, in der Nähe eines Naturschutzgebietes umgeben von Landschaftsschutzgebieten, tun und schon gar nicht, wenn dabei eine ökologisch intakte Besiedelung industrialisiert wird und dabei Hunderte Hektar Wald gerodet werden müssen.
Frank Gersdorf