In Grünheide mehrt sich der Widerstand gegen die Gigafabrik, die der US-Elektroautobauer Tesla bauen will. Jetzt bekommt der Protest der Anwohner prominente Unterstützung: Sängerin Julia Neigel (53, „Schatten an der Wand“), erhebt auf ihrer Facebook-Seite öffentlich ihre Stimme gegen das Werk.
Seit Wochen verfolgt die Künstlerin die Tesla-Pläne in Grünheide, wo auch Freunde von ihr leben. Neigel ist entsetzt, was da passiert. Auf Facebook prangert sie in Beiträgen an, dass ein Wald, der Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Erholung für Menschen bietet, für eine Autofabrik geopfert wird.
Julia Neigel äußert Kritik an Politikern
„Ich finde das Gaga statt Giga“, schreibt Neigel, greift auch die Politik an, die dem Tesla-Plan offenbar kritiklos gegenübersteht. „Ihr verantwortlichen Politiker: Ich wünsche euch Demonstrationen und eine Protestwelle landes- und bundesweit, die den Herren und Damen in den Ministerien in Potsdam und Berlin eine Lehre sein wird“, so Neigel.
„Es sind so viele Fragen offen, doch es werden bereits Fakten geschaffen, indem man Bäume für das Werk abholzt, so den Lebensraum für geschützte Vögel, Fledermäuse und Reptilien zerstört“, sagt die Sängerin dem KURIER. „Es stinkt zum Himmel, wie Politiker, sogar die Grünen, dulden, dass ein Stück wertvoller Natur verschwindet. Statt sich um das Wohl der Menschen in der Region zu kümmern, entscheiden sie gegen deren Interessen.“
Julia Neigel: Tesla-Baugebiet in Trinkwasserschutzzone
Neigel verweist auf den Bericht des örtlichen Wasserverbandes, den sie auch ins Internet stellte. „Darin steht, dass sich das Baugebiet in einer Trinkwasserschutzzone befindet. Es wird auf schwere Probleme bei der Trinkwasserversorgung hingewiesen, die aber von den Behörden und dem Brandenburger Umweltministerium offenbar nicht ernst genommen werden.“ Die Sängerin will mit ihrem Protest weitermachen – nicht nur im Internet, sondern auch vor Ort.