Vom Wald zur Baufläche in nur wenigen Tagen

Noch vor einigen Wochen liefen wir auf der Alten Poststraße, rechts und links nichts weiter als Wald.

Der Wald besteht und bestand in seinem Altbaumbestand überwiegend aus Kiefern. Übrigens ganz typisch für Brandenburg, 70% der Wälder Brandenburgs sind Kiefernforste – das hat vor allem historische Gründe. Durch u.a. Übernutzung der Wälder konnten in vielen Regionen Brandenburgs nur noch anspruchslose Baumarten, wie die Kiefer angepflanzt werden.

Diese sind in dem Waldgebiet aber bereits durchsetzt mit Jungbäumen anderer Arten wie Gemeine Buche, Hängebirke, Eberesche und Stieleiche. Teils wurden diese zusammen mit Nordmanntannen und Douglasien angepflanzt, sehr oft finden wir zwischen den alten Kiefern auch Laubbäume, die sich dort per Selbstaussaat angesiedelt haben. Es gibt mehrere Flächen, auf denen der Wald seit über 10 Jahren aktiv zu einem Mischwald umgebaut wird. Und in großen Bereichen findet ein natürlicher Waldumbau zu einem artenreichen Mischwald statt. Wir finden in der Strauchflora Heidel- und Preiselbeeren, Heidekraut, Weißdorn, Faulbaum und Brombeeren der Art Rubus divaricatus.

Nun sind bereits die ersten 91,5 ha Wald gefällt worden und weitere hunderte Hektar sollen fallen.

Und das in einem Eiltempo, was bis jetzt vermutlich in keinem anderen Verfahren möglich gewesen wäre.

Die Politik ist sich einig und macht Druck, Verträge und Versprechungen mit und gegenüber Tesla lassen vermutlich nichts anderes zu, einen kleinen Einblick gibt der Presseartikel der Welt „So lockte Brandenburg Tesla nach Grünheide„.

Druck der durch den vorzeitigen Beginn (nach §8a BImschG) und Ausnahmegenehmigungen von Verbotstatbeständen durchgesetzt wird, alles im öffentlichen Interesse. Laut dem Landesamt für Umwelt wirkt sich das Vorhaben positiv auf die Bekämpfung des Klimawandels in Deutschland bzw. weltweit aus, eine der Gründe für die Genehmigung des vorzeitigen Beginn – Abtrag des Oberbodens (ca. 0,30 m) und die Geländeeinebnung.

Gänzlich unbeachtet der massiven Waldfällung, des Abbau von Lithium und die damit verursachte Landschaftszerstörung in vielen Regionen der Welt, dem sehr hohen Wasserverbrauch unbeachtet der fehlenden Niederschläge, der Dürrejahre usw.

Nur durch eine Ausnahmegenehmigung von den Verbotstatbeständen konnte u.a. die große Mülldeponie auf dem Gelände entfernt werden. Diese Mülldeponie bot Zauneidechsen und der Schlingnatter ein ideales Winterquartier. Man hätte nur 1-2 Monate warten müssen, dann wären die Tiere aus der Winterruhe erwacht und man hätte sie umsiedeln können. Aber auch hier führte der massive Zeitdruck dazu, das die Tötung streng geschützter Tierarten in Kauf genommen worden ist.

Hier einige Impressionen von dem Wald vor und nach der Fällung und der Geländeeinebnung.