Tesla wird seine Fahrzeuge nicht los!

In der dritten Dezemberwoche des Jahres 2022 verkündete Tesla stolz, erstmalig 3000 Fahrzeuge in einer Woche in der Gigafactory Grünheide produziert zu haben. Das dies weit weniger, als die ursprünglich für Ende 2022 avisierten 5000 Fahrzeuge und nur ein Bruchteil der 10.000 Fahrzeuge pro Woche sind, die es am Ende werden sollen, spielte keine Rolle.

Diese Ziele erscheinen aktuell auch nicht mehr wichtig, weil die Bild-Zeitung am 29.12.2022 mitteilte, dass Tesla seine fertigen Fahrzeuge aktuell nur auf einen Parkplatz am Flughafen Schönefeld bringt, um sie dort zu parken. Hier der Artikel der Bild dazu: https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/platzmangel-vor-gigafabrik-tesla-parkt-3000-neuwagen-am-ber-flughafen-82382168.bild.html?dicbo=v2-0838c9609bd3fd2c088525f5d7fd090c

Offensichtlich gibt es schon bei einer Wochenproduktion von nur 3000 Fahrzeugen nicht mehr ausreichend Kunden, die das Produkt kaufen wollen. Innerhalb der Erörterung während des Genehmigungsverfahrens in Erkner gab es von Herrn Riederer am 30.09.2020 die vollmundige Aussage: „…, jedes Auto, das produziert wird, ist auch verkauft.“ Offensichtlich ist das Ende 2022 nicht mehr der Fall.

Das sich diese Situation im Jahr 2023 verbessert, ist eher unwahrscheinlich. Die Energiepreise steigen weiter an und verteuern Produktion und Ladekosten. In Deutschland wird die staatliche Förderung praktisch halbiert. Das Tesla bei diesen Vorzeichen eine zweite Ausbaustufe beantragen möchte, ist rational nicht mehr nachvollziehbar.

Der VNLB und die BI Grünheide verurteilen unter diesem Gesichtspunkt die kürzlich erfolgte Rodung von 70 ha Wald auf das Schärfste. Sie war übereilt und vollkommen überflüssig. Ebenfalls ist die beantragte Erweiterung Richtung Osten strikt abzulehnen. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint eine zweite Ausbaustufe aussichtslos.

Daher ist nicht erkennbar, dass die vorhandene Fläche von 300 ha vergrößert werden muss. Ebenfalls fordern wir, die geplanten Infrastrukturmaßnahmen wie die Verbreiterung der A 10, die neue L 386, den Bahnhof Fangschleuse (neu) und alle Baumaßnahmen, die mit Zerstörung der Landschaft einhergehen, auf den Prüfstand zu stellen.

Voraussetzung für deren Planung waren die in der 1. Änderung zum B-Plan Nr. 13 angepeilten vier Ausbaustufen mit 40.000 Beschäftigten. Wenn dies nicht annähernd erreicht wird, sind all diese Vorhaben überdimensioniert. Wir fordern Tesla auf, wie 2020 angekündigt, nur Fahrzeuge zu produzieren, die sie auch verkauft haben. Wir fordern Planungsbüros und Genehmigungsbehörden auf, sich an der Realität zu orientieren und nicht an den waghalsigen Prognosen von Tesla. Retten sie wenigstens den Rest der Umwelt, der bisher noch nicht zerstört wurde!